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Datum: 08.08.2022

Abfallvermeidung und Wiederverwendung im Mittelpunkt

Immer deutlicher wird die Notwendigkeit, die zerstörerische Spirale von Wachstum, höherem Ressourcenverbrauch und kürzerer Nutzung einer immer größeren Zahl von Produkten zu durchbrechen. Die Alternative heißt: Kreislaufwirtschaft. Damit ist nicht nur verstärktes Recycling gemeint, sondern vor allem Folgendes: Die intelligente, sparsame, möglichst lange, kurzum nachhaltige Nutzung von Produkten und Ressourcen. Denn Recycling allein kann die steigende Abfallmenge nicht reduzieren, wenn gleichzeitig laufend mehr gekauft wird und Produkte immer schneller weggeworfen werden.

Der Gesetzgeber hat im Kreislaufwirtschaftsgesetz auf Bundesebene eine Verpflichtung verankert, dass die Wiederverwendung noch vor dem Recycling Vorrang hat und somit gefördert und unterstützt werden muss. Der wichtigste und oberste Punkt ist jedoch die Abfallvermeidung.

Wie kann ich mit meinem Verhalten als Verbraucherin oder Verbraucher zur Abfallvermeidung beitragen?

Die Lösung kann unter anderem die Wiederverwendung von Produkten sein.

Folgende Tipps helfen dabei, Abfallvermeidung zu erleichtern und Wiederverwendung in unserem Alltag selbstverständlich werden zu lassen:

- Produkte wertschätzen und lange nutzen!
Beschädigte Gegenstände reparieren lassen. Zahlreiche Repair-Cafés, Änderungsschneidereien, Möbeltischlereien, Elektro-Werkstätten bieten ihre Reparaturdienste an. So kann vieles weiter verwendet werden, die Menge an Abfällen wird reduziert.

- Produkten ihr „zweites Leben“ schenken!
Ob Flohmärkte, Kleiderkammer, Second-Hand-Läden, Gebrauchtmöbel-Anbieter, Bücherschränke, alle bieten günstige Ware zum Kaufen oder Tauschen an.

- Jeden Neukauf hinterfragen!
Auf Leihangebote achten: Ob Car-Sharing, Fahrradverleih oder Ausleihen von Werkzeugen und Gartengeräten bei Ihrem Garten-, Bau- oder Haushaltgeräte-Händler. Nutzen Sie die Möglichkeit, besonders bei einmalig oder selten benutzten Geräten.

- Auf Einwegartikel verzichten, Mehrwegartikel verwenden!
Ob beim Einkauf, im Haushalt, in der Freizeit oder unterwegs: Verzichten Sie auf Einweggeschirr und -besteck, Einwegplastiktüten, Einwegtischdecken und kurzlebige Werbegeschenke. Verwenden Sie Mehrwegflaschen und Mehrwegbecher, Einkaufstaschen sowie Körbe, Obst- und Gemüsenetze oder Stofftischdecken im Haushalt.

- Beim Einkaufen, egal ob Online oder beim Händler, auf Langlebigkeit der Produkte achten!
Lieber seltener neue, dafür aber hochwertigere Produkte und Kleidung kaufen! Es lohnt sich, auf Bewertungen und Beschreibungen der Produkte zu achten. Verkaufen oder verschenken Sie Ihre gebrauchten Kleider! Und wenn sie nicht mehr tragbar sind, können sie am Ende z. B. als Putzlappen dienen.

- Lebensmittel nicht verschwenden!
Häufig landen kostbare oder ungenutzte Lebensmittel vorschnell im Abfall. Ein Zustand, der nicht gewünscht ist und nicht so bleiben darf:

• Achten Sie beim Kochen darauf, dass alle benötigten Lebensmittel aufgebraucht oder für weitere Verwendung eingeplant werden. Reste später wieder verwenden oder einfrieren!
• Achten Sie auf „Schnäppchen-Angebote“ von Supermärkten und Bäckereien, die “Brot und Kuchen von gestern“, „Gemüsekisten für 3 Euro“ oder andere Produkte zum halben Preis anbieten.
• „Gucken, riechen, schmecken“ heißt das zu empfehlende Vorgehen. Das gilt bei Verwendung aller Lebensmitteln nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. In der Regel können diese Lebensmittel noch einige Zeit nach dem Ablaufdatum problemlos verbraucht werden, ohne eine Qualitätseinbuße zu haben.
• Achten Sie auf die richtige Lagerung der Ware zu Hause. Sortieren Sie die Lebensmittel im Vorratsschrank und im Kühlschrank. Stellen Sie leicht verderbliche Ware oder bereits geöffnete Packungen nach vorne, damit sie zuerst verbraucht werden.
• Fragen Sie bei lokalen Tafeln an, bevor Sie selbst wertvolle Lebensmittel, beispielsweise Obst und Gemüse aus dem Garten entsorgen müssen. Wertvolle Tipps zu dem Thema finden Sie hier auf der Homepage der KAW in der Broschüre „Fallobst verwerten oder richtig entsorgen“ oder in unserer Mediathek in den Radio-Aktiv-Podcasts.