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Datum: 15.08.2022

Saubere Trennung der Bioabfälle

Immer wieder ein Thema: Die saubere Trennung unserer Abfälle. Wichtig ist dies insbesondere dann, wenn das sortierte Material in die ökologisch wichtige Wiederverwertung geht. Bereits seit dem 01.01.2015 gilt deswegen eine bundesweite Getrennthaltungspflicht für Bioabfälle sowie sonstige Wertstoffe vom Restmüll. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes durch Stärkung der Abfallvermeidung und des Recyclings. Wir alle sind gesetzlich verpflichtet, durch eine sorgsame Trennung von Abfällen zur Steigerung der Verwertungsquoten beizutragen. Die vorhandenen Wertstoffsysteme sollten im Sinne des Umweltschutzes konsequent genutzt werden, eine Entsorgung verwertbarer Stoffe über den Restmüll ist somit rechtlich nicht zulässig. Daher gilt: Bioabfall und Grünschnitt, Glas, Leichtverpackungen („Gelber Sack“) und Papier bzw. Pappe und Karton müssen getrennt vom Restmüll zu den verschiedenen Abfuhren bereitgestellt werden.

Bereits seit 1998 gibt es die Biotonne hier im Landkreis. Trotzdem landet auch heute noch zu viel Bioabfall in unseren Restmülltonnen und es tauchen auch immer wieder verschiedene Fragen auf:

• Warum müssen die Bioabfälle überhaupt getrennt gesammelt werden?

Eine ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Verwertung ist nur möglich, wenn der Bioabfall separat vorliegt! Ist der Bioabfall mit anderen Abfällen vermischt, müssen diese Fremdstoffe aufwändig vor der Verwertung heraussortiert werden.

• Was passiert eigentlich mit unseren Bioabfällen, die in den Biotonnen gesammelt werden?
Die organischen Abfälle aus unseren Biotonnen werden in einer entsprechenden Anlage energetisch-stofflich verwertet: Zunächst werden mittels Vergärung Biogas und Wärme gewonnen, der feste Gärrest wird dann im Nachgang zu wertvollem Kompost verarbeitet. Dieser Kompost ist nach dem RAL-Gütesiegel 251 zertifiziert und entspricht damit den Qualitätskriterien der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. Die Nutzer der Biotonne tragen somit zur Erzeugung von Bioenergie und natürlich dann gleichzeitig auch zum Klimaschutz bei.

• Kann der Bioabfall auch anders entsorgt werden?
Grundsätzlich gibt es t zwei Möglichkeiten zur Verwertung: Entweder werden die Bioabfälle vollständig auf dem an die Müllabfuhr angeschlossenen Grundstück kompostiert und im eigenen Garten zur Bodenverbesserung und Düngung verwendet oder für derartiges Material wird eine Biotonne genutzt. Letzteres ist aufgrund der möglichen Probleme, die Speisereste auf dem Kompost verursachen können (Geruchsbelästigungen, Besuch von Nagern und anderen Tieren), der von der KAW empfohlene Entsorgungsweg. Nur Fleisch und Wurstwaren dürfen trotzdem im Restmüll entsorgt werden (hierbei geht es darum, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen).

• Wie werden die Bioabfälle im Haushalt am besten gesammelt?
Hier ist ein kleinerer Behälter, idealerweise mit Deckel, praktisch. Um die Bioabfälle etwas „einzupacken“, sind Beutel aus unbeschichtetem Papier sehr gut geeignet, es kann aber auch einfach Zeitungspapier genommen werden.
Wichtig: Keinesfalls dürfen Kunststoffbeutel oder Tüten aus sogenannten „Biofolien“ verwendet werden!

Der Hintergrund: Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass Plastiktüten und sogar die kompostierbaren Beutel aus Biofolien nicht für die Sammlung von Bioabfällen geeignet sind. Vielmehr stören sie beim Produktionsprozess in den Vergärungs- und Kompostieranlagen und bleiben als unzählige kleine Kunststoffteilchen im Kompostmaterial zurück. Das kann bis zu kleinsten Mikroplastik-Partikeln im Grundwasser und folglich auch in unserer Nahrungskette führen. Daher müssen fälschlicherweise verwendete Kunststofftüten aus den Bioabfällen vor der Verwertung heraussortiert werden, auch die Biofolien-Beutel!

Zu diesem Thema hat Abfallberaterin Anne Schnückel vor kurzem ein Interview im Lokalradio gegeben. Den Podcast dazu können Sie sich in unserer Mediathek anhören.

Die KreisAbfallWirtschaft beteiligt sich bereits seit April 2018 an der Kampagne #wirfuerbio. Unter diesem Logo haben sich inzwischen bundesweit 75 Abfallwirtschaftsbetriebe zusammengeschlossen, um auf die Problematik von Plastik in den Bioabfällen hinzuweisen.

Unsere Bitte an Sie:
Machen Sie mit! Trennen Sie sich von Plastiktüten und kompostierbaren Plastiktüten – für sauberen Biokompost und mehr Bioenergie.