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Reparieren statt wegwerfen

Unsere Ressourcen sind endlich und unsere Müllberge wachsen immer höher. Angesichts der Möglichkeiten, die wir haben um dies zu vermeiden, ist dies unvertretbar. So viele Produkte wie möglich sollten darum haltbarer werden. Und dafür unabdingbar: Sie sollten reparierbar werden! Daher wird seitens der Bundesregierung und auch in der EU beabsichtigt, ein „Recht auf Reparatur“ von Produkten anzustreben.

Ziel dieser Pläne ist es, Ressourcen zu schonen und unsere Müllmengen zu verringern. Viele unserer Produkte, unter anderem viele Elektrogeräte und viele kurzlebige Kleidungsstücke, landen leider nach nur kurzer Lebenszeit im Müll. Und damit auch wertvolle Rohstoffe. Nach Berechnungen der EU-Kommission fallen auf diese Weise jedes Jahr rund 35 Millionen Tonnen Abfall an!

Mit der Einführung des neuen EU-Energielabels sind bereits im März 2021 strengere Anforderungen an die Reparierbarkeit von Elektrogeräten in Kraft getreten.

Hersteller werden seitdem verpflichtet, Ersatzteile über einen bestimmten Zeitraum vorzuhalten:

  • Bei TV-Geräten 7 Jahre lang,
  • bei Spülmaschinen müssen Kleinteile wie Sprüharme, Dichtungen oder Besteckkörbe 10 Jahre lang verfügbar sein.
  • Produkte müssen so gestaltet sein, dass bestimmte Komponenten mit herkömmlichen Werkzeugen zerstörungsfrei auseinander- und wieder zusammengebaut werden können. Entsprechende Reparaturinformationen sind schon beim Kauf mitzuliefern.

So soll vermieden werden, dass Elektrogeräte vorschnell weggeworfen werden.

Die EU-Kommission möchte künftig auch

  • Textilien
  • Möbel
  • Matratzen

und weitere Produkte in die Regelung einbeziehen. Später sollen alle anderen Waren ebenso klimafreundlich hergestellt werden und wiederverwertbar sein.

Weg von der Ex-und-hopp-Mentalität:

Bei diesen Plänen geht es auch darum, die Einstellung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu den Produkten und zum Kaufverhalten zu ändern und von der häufig vorherrschenden Wegwerfmentalität wegzukommen. Eine neue Jacke, ein neues Smartphone oder was auch sonst: Kaufen macht Spaß und kurbelt die Wirtschaft an.

Unser Konsum hat jedoch auch Schattenseiten. Rohstoffe werden knapp und die Müllberge wachsen immer weiter. Zudem macht die immer kürzere Gebrauchsdauer von Produkten den Rohstoffreserven zu schaffen. So werden die Metalle im Handy oder Laptop zuerst mühsam aus dem Erz extrahiert – und dann im Durchschnitt gerade mal zwei Jahre genutzt, bevor die Geräte in einer Schublade landen und durch neue ersetzt werden.

Bei sorgsamerem Umgang mit allen Produkten können wir alle dazu beitragen, die Umwelt besser zu schützen und gleichzeitig dem Klimawandel entgegen zu wirken. Dabei kann außerdem auf längere Sicht dann auch noch mancher Euro gespart werden.

Übrigens sollen in diesem Zusammenhang außerdem ungenaue und nicht nachgewiesene Produktangaben wie „grün“ und „umweltfreundlich“ verboten werden – auch das ein Schutz vor Irreführungen für uns Verbraucherinnen und Verbraucher.

15.02.2024